Zurück zur Leichtigkeit.

Der Anfang fällt mir gerade nicht so leicht. Dabei war Schreiben für mich immer etwas schönes und nie eine Last. Doch so fühlt es sich gerade an.

Du darfst Nein sagen.

Es fing schleichend an. So leise und langsam, dass es mir bis zum grossen Knall gar nicht auffiel. Ich schrieb und schrieb und schrieb. Hatte beinahe unendlich viele Ideen.

Mein Blog wuchs. Ich hatte Freude daran. Ich las gerne die Kommentare, habe bedacht darauf geantwortet und mir viel Zeit für andere Blogs und Beiträge genommen.

Das Unwohlsein kam dann mit der Zeit, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, weiss ich wirklich nicht wann es genau begonnen hatte. Doch irgendwann sass ich vor meinem Blog, wollte die nächste Woche angehen und dann kam einfach: nichts. Mein Kopf war leer und mein Finger wollten die Tasten nicht mehr berühren. Also gut dachte ich mir damals, nahm mir einen Tag Pause und versuchte es am nächsten Tag. Auch da wollte es nicht so recht klappen, doch ich zwang mich. Ich schrieb meine Beiträge und war zufrieden.

Ich vergass was wichtig war.

So ging das Wochenlang. Das Schreiben am Blog wurde zum Druck. Ohne das ich wusste wieso. Ich hatte keine Freude mehr daran. Ich empfand es nicht mehr als Ausgleich und ich tat es nicht mehr für mich sondern für andere. Ich kam nicht mehr dazu auf die Kommentare zu antworten, was mir eigentlich am Anfang so viel Freude bereitet hatte. Andere Blogs lesen war auch mehr eine Qual als eine Freude, da ich das Gefühl hatte dem nicht gerecht zu werden. Diese Erkenntnis kam aber nicht von einem auf den anderen Tag. Es brauchte Zeit und einen Weckruf.

Vor zwei Wochen wurde ich krank. Es fing mit harmlosen Gelenkschmerzen an. Dann reagierte mein Körper mit einer Entzündung. Prompt darauf wurde ich so verspannt, dass ich meinen Kopf nicht mehr schmerzlos bewegen konnte und dann kam das Fieber. Das knockte mich dann vollkommen aus und ich lag komplett flach. Nichts ging mehr, mein Kopf wollte dies jedoch nicht wahrhaben. 100 Dinge kamen mir in denn Sinn „Ich sollte doch noch… und ich muss noch…“ doch wenn man krank ist geht erst Mal gar nichts mehr.

Rückblickend waren das Fieber und die Schmerzen ein Weckruf, auch wenn ich es in diesem Augenblick noch nicht wirklich Begriff, habe ich genau das gebraucht, um wieder zurück zu mir zu finden.

Je leiser ich geworden bin,
desto mehr konnte ich mich selbst wieder hören.

Durch die letzten Wochen hindurch habe ich mich komplett verloren. Ich habe mir selbst einen Druck aufgesetzt, der so absolut nicht nötig war. Ich habe das Schreiben für mich zu einer Last gemacht, obwohl das Schreiben vorher für mich immer absolut befreiend war.

Also heisst es für mich nun: Zurück an den Anfang. Zurück zu mir. Ich will nicht mehr Dinge Schreiben, die mich nicht berühren. Ich will wieder „echter“ werden.

Was sich ändert…

In erster Linie werde ich mich für eine Weile zurück ziehen. Ich werde mir wieder Zeit für mich und andere Dinge nehmen. Ich werde neu für mich entscheiden, welche Beiträge ich noch machen möchte und welche nicht mehr. Ich werde nur noch dann Schreiben, wenn ich wirklich etwas sagen möchte und wenn es für mich richtig ist.

Es werden weiterhin Rezensionen kommen. Den Lesen ist immer noch unglaublich wichtig für mich. Der Writing Friday wird durch den September hindurch noch durchgezogen – wie es für den Oktober aussieht entscheide ich dann aus dem Bauch heraus.

Alles andere wird vielleicht nicht mehr kommen oder anders sein oder vielleicht probiere ich mich an neuen Themen und Dingen aus.

Ich möchte wieder diese Leichtigkeit beim Schreiben haben.
Ich hoffe ihr versteht das.
Und wenn nicht.
Auch nicht schlimm.

Bis bald.

9 Replies to “Zurück zur Leichtigkeit.”

  1. Liebe Elizzy,

    das verstehe ich, wenn es dir nicht so gut geht und du dich nicht mehr so sehr unter Druck setzen möchtest!

    Gerne höre ich von dir, auch wenn es weniger wird als jetzt; und für den WritingFriday können ja auch wir anderen uns Themen ausdenken!

    Liebe Grüße und gute Besserung
    Norbert

  2. Hallo Elizzy,
    oh das tut mir so leid zu hören, dass das Bloggen so einen Druck auf dich ausgeübt hat. Ich hoffe, du findest wieder zu dir selber und kannst die Sachen machen die dir noch Spaß machen. Es ist wichtig sich nicht selber zu zwingen Dinge zu schreiben oder zu machen. Nimm dir die Auszeit um dir klar zu machen was du tun möchtest.
    Ich wünsche dir eine ruhige Zeit!
    Liebe Grüße
    Diana

  3. Liebe Elizzy,
    zu lesen, dass dir das Bloggen und Schreiben nicht mehr so gut tun, wie sie es mal getan haben, stimmt mich wirklich traurig. Ich habe immer bewundert, mit viel Engagement du deine Beiträge verfasst und wie regelmäßig du deine Seite mit Content gefüllt hast.

    Wenn ich mich recht erinnere, hattest du vor ein paar Monaten schon mal eine Pause eingelegt. Mich hat es damals gewundert, wie schnell du wieder zu deinem alten Pensum zurückgekehrt bist. Wenn dein Körper und dein Geist dir sagen, dass es zu viel ist, dann ist es das auch. Ich bewundere dich für deinen Mut, dass vor dir selbst und auch vor uns einzugestehen. Nimm dir die Zeit, die du brauchst und schreib, wozu du Lust hast – ganz ohne Druck.

    Danke, dass du so vielen Geschichten mit dem Writing Friday ein so wundervolles Zuhause geschenkt hast!

    Alles Gute,
    Anna

  4. Liebe Elizzy,

    wenn körper und Geist dir sagen, dass gerade nichts mehr geht, höre auf ihn. Das machst du richtig!

    Ich verstehe dich, dass du den Druck verspürst, dein Pensum aufrecht erhalten wolltest, anderen gerecht sein wolltest und dir das, was du aufgebaut hast, erhalten wolltest.

    Genieße die Zeit, atme durch und komm gestärkt wieder 🙂

    Liebe Grüße
    Tina

  5. Liebe Ellizy,

    das ist richtig, nimm dir wieder Zeit für dich und deine Bedürfnisse und erhol dich erstmal wieder. Ich denke niemand wird dir böse sein. Wenn der Oktober mit Writing Friday ausfällt, können die, die trotzdem schreiben wollen, doch nochmal ein altes Thema aifgreifen, was sie vielleicht damals nicht schafften oder wo sie jetzt eine neue Idee für ein Thema haben – deshalb wird dir da sicher keiner böse sein.
    Ich versteh dich total, ich hab auch oft diesen Druck etwas für mein Blog schreiben zu wollen, nur mir fällt nix ein oder ich schiebe es raus, weil ich es einfach gerade nicht kann…. aber mit so einem Druck tut man niemanden einen gefallen, vorallem sich selbst nicht. Nimm dir die Zeit die du brauchst um zu dir zu finden. Ich hoffe das es dir bald besser geht. Fühl dich mal gedrückt. ?

  6. Für mich war und ist bloggen noch nie ein „Muss“ gewesen – immer nur ein „Kann“. Freizeitspaß, netter Kontakt zu anderen Bloggern, ein paar Aktionen, fertig. Ich habe es noch nie verstanden, dass es Blogger gibt, die sich da selbst unter Druck setzen (und leider gibt es da sehr sehr viele). Wenn ich heute keinen Beitrag schreibe, dann schreibe ich keinen. Fertig. Dazu muss ich kein „Sorry-Posting“ schreiben und auch kein schlechtes Gewissen haben.

    Vielleicht liegt es bei mir daran, dass ich über 50 bin und irgendwann gemerkt habe, dass ich nicht auf der Welt bin um die Erwartungen anderer Leute zu erfüllen und auch nicht dazu, dass mein Chef durch mich reich wird und ich auf der Strecke bleibe.

    Lass Dir alle Zeit der Welt – Du hast nur diese eine Gesundheit und nur dieses eine Leben!

    LG Babsi

  7. Du hast vollkommen Recht. Bloggen sollte kein Zwang sein. Ich hatte auch mal eine Phase – das war als ich mich verpflichtet gefühlt hatte, alle Aktionen mitzumachen und auch alle Beiträge aus dem Reader zu lesen. Ich hatte keine Lust mehr – dann habe ich die Reisleine gezogen und einfach weniger gemacht. Für mich persönlich ist es eher leichter etwas lockeres wie kleine Aktionen mitzumachen, da ich nicht die Konzentration für intensivere Dinge habe.

    Tritt einen Schritt zurück und schaue was dir wichtig ist – nicht uns. Und dann, wenn du bereit bist, komm zurück und wir werden weiter bei dir lesen.

    Liebe Grüsse und alles Gute.

  8. Liebes!
    Diesen schleichenden Prozess habe ich auch schon so langsam bei dir bemerkt.. Und wie du so schön sagst, schreiben sollte leicht sein, Spaß bringen – was ist das Bloggen über Bücher, wenn nicht Freude, die aus dem Herzen kommt?
    Nimm dir die Zeit, die du brauchst, ich denke alle werden das verstehen. ❤️

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