Das Geschenk von Sebastian Fitzek [#Rezension]

Eine Buchstabenjagd.

Worum geht es?

Der Hauptprotagonist Milan Berg ist Analphabet – doch als er das junge Mädchen im Auto sieht, das ihm verzweifelt und weinend ein Blatt Papier an die Autoscheibe drückt, weiss er bereits instinktiv, dass er ihr helfen muss auch wenn er kein Wort ihrer Botschaft lesen kann. Damit beginnt eine rasante Jagd durch Berlin und Rügen, doch schnell wir einem klar, hier geht es nicht nur, um das Mädchen, sondern viel mehr auch um Milans Vergangenheit.

„Er war nackt und wurde in zwei Hälften zerteilt.“

– Das Geschenk

das Geschenk fitzek

Klappentext

Milan Berg steht an einer Ampel, als ein Wagen neben ihm hält. Auf dem Rücksitz ein völlig verängstigtes Mädchen. Verzweifelt presst sie einen Zettel gegen die Scheibe. Ein Hilferuf? Milan kann es nicht lesen – denn er ist Analphabet! Einer von über sechs Millionen in Deutschland. Doch er spürt: Das Mädchen ist in tödlicher Gefahr.
Als er die Suche nach ihr aufnimmt, beginnt für ihn eine albtraumhafte Irrfahrt, an deren Ende eine grausame Erkenntnis steht: Manchmal ist die Wahrheit zu entsetzlich, um mit ihr weiter zu leben – und Unwissenheit das größte Geschenk auf Erden. (Quelle: Droemer Knaur)


Meine Meinung

An Fitzek habe ich zu Beginn einer Geschichte immer hohe Erwartungen. Dies liegt vor allem daran, dass er in Vergangenheit immer grossartige Bücher herausgebracht hat. Und auch diesmal konnte mich gleich der Beginn des Buches komplett fesseln.

Es fing typisch Fitzek mässig an und als Leser war man sofort gebannt und zugleich kam man sich auch ausgetrickst vor. In dieser Manier ging es dann auch Kapitel für Kapitel weiter. Es kamen die für Fitzek typischen Cliffhanger und die Story nahm immer unerwartete Wendungen.

Diesmal fand ich auch die Thematik rund um den Analphabetismus sehr interessant, denn so wurde einem als Leser bewusst, wie schwierig es für diese Menschen in der Welt sein muss, wenn man weder Schilder, noch Speisekarten oder Textnachrichten, geschweige denn Bücher lesen konnte. 

Ich fand es von Fitzek auch sehr originell wie er die Schrift, wenn Milan etwas sah, was er nicht lesen konnte, auch für uns unleserlich machte. So hatte man einen guten Eindruck von der Schwierigkeit, die Milan damit hatte und konnte selbst mitraten, was da wohl stand. 

Den Plot fand ich geschickt konstruiert auch wenn ich diesmal sagen muss, dass mir das Ende etwas zu sehr nach Happy End klang und auch etwas unglaubwürdig rüberkam. Besonders die Tatsache, wieso Milan Analphabet ist – sozusagen die Story behind – fand ich nicht wirklich gelungen. Ich hätte mir eher einen „nachvollziehbaren“ Grund dafür gewünscht. Da ich aber nicht spoilern möchte, gehe ich hier nicht näher auf die Thematik ein. 

Im Nachhinein, wenn man auf die Geschichte zurückblickt, bin ich jedesmal fasziniert davon, wie interessant und verzwickt Fitzek seinen Plot aufbaut. Ich bewundere ihn ja dafür, dass er immer den roten Faden behält und nach beinahe jedem Kapitel mit einer unerwarteten Wendung um die Ecke kommt. 

Manche mögen sagen (diesmal gab es so einige schlechte Rezis) , dass seine Bücher immer gleich aufgebaut sind – das stimmt zwar auf eine Weise aber nichtsdestotrotz zeichnet dies auch einen guten Fitzek aus. Man weiss worauf man sich bei ihm einstellen muss, man weiss aber auch, dass er jedesmal eine unglaubliche Story hervorbringt. Und man muss auch sehen, dass bei jedem neuen Buch von ihm auch grosse Erwartungen an ihn und das Buch geknüpft sind und natürlich kann man – und sollte es auch nicht wollen – jedem recht machen.

Schreibstil & Cover

Der Schreibstil ist fliessend, rasant und recht einfach gehalten, man kann dem Geschehen sehr gut folgen. Die „blutigen Szenen“ liessen mich teilweise erschaudern sind aber durchaus lesbar.

Das Cover ist richtig gelungen und auch wenn man den Schutzumschlag entfernt, gefällt mir das Buch richtig gut. 

Fazit

Alles in allem eine gelungene Story mit einem Ende, dass ein bisschen zu gekünstelt wirkte aber der Geschichte keinen Zacken aus der Krone schlug. Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung, denn das Buch macht nicht nur auf Analphabetismus aufmerksam, sondern schenkt einem auch ein paar spannende Lesestunden. 

Bewertung
Plot ♥♥♥♥ (4/5)
Schreibstil ♥♥♥♥ (4/5)
Botschaft ♥♥♥♥ (4/5)
Lesevergnügen ♥♥♥♥ (4/5)


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Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Das Geschenk|Psychothriller|368 Seiten
Droemer Knaur Verlag| Cover | ISBN: 978-3-426-28154-3
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5 Replies to “Das Geschenk von Sebastian Fitzek [#Rezension]”

  1. Hallo Elizzy,

    oooh, das Buch habe ich mir vor ein paar Wochen auch gekauft. Freu mich schon total aufs Lesen – und nach deiner tollen Rezension bin ich jetzt erst recht gespannt darauf.

    Liebste Grüße und eine schöne Adventszeit,
    Emma

  2. Ich hab jetzt schon mehrfach negative Kritiken gelesen,insbesondere bei Achtnacht, aber für mich sind es Pageturner, die ich förmlich inhaliere, aus meiner Sicht kann Fitzek so viel nicht falsch machen 😉

    Lg
    Daggi

  3. Ich hatte ja von Fitzek „Das Paket“ gelesen, aber es konnte mich nicht wirklich vom Hocker hauen. Aber es kann auch nicht immer jedem alles gefallen, das wäre langweilig.

    Dass jeder Autor seinen eigenen Stil hat, ist doch in der Musikbranche genau so. Manchmal erkennt man schon nach den ersten Akkorden, um welchen Sänger/welche Band es sich handelt. Wiedererkennungswert ist meiner Meinung nach nicht so ganz unwichtig. 🙂

    Viele Grüße
    Babsi

  4. Liebes ♥
    Schön, dass dich auch der diesjährige Fitzek wieder für sich einnehmen konnte. Jeder braucht eben auch diese Lieblingsautoren, auf deren Bücher man sich immer freuen kann. Die Cover seiner Bücher jedenfalls finde ich auch immer wieder gelungen.

    Komm gut in die erste Dezemberwoche! ♥

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