Tretet ein in das Land, in dem
die Wörter wohnen!
Worum geht es?
Als die Wörter beschliessen die Erde zu verlassen wird es ganz schön still im Leben von Günther, Pia und Brigitte. Ihnen fehlen die Wörter. Also machen sie sich auf den Weg in ein Geschäft, das von Wörtern lebt: eine Buchhandlung. Fix steigen sie in ein Buch und landen doch tatsächlich im Land der Wörter! Dort stossen sie sogleich auf Freund und erkunden mit ihm das neue Land und erfahren schon bald, wieso die Wörter streiken, denn der Feind der Wörter ist ganz nahe!
Erster Satz:
„Meine Grossmutter Henriette hatte drei Kinder: Günther, Pia und Brigitte.“
Klappentext
Der Tag, an dem die Wörter gingen
Ein philosophisches Märchen
Papa erzählte begeistert von seiner letzten Bergwanderung mit Freunden. „Das Wetter war herrlich, und es waren auch nicht zu viele Leute“, sagte er, „und von oben hatte man eine wunderbare …“ Er hielt mitten im Satz inne und schüttelte den Kopf. „Jetzt fällt mir das Wort nicht ein.“
Was wie die Erzählung einer beginnenden Demenzerkrankung beginnt, stellt sich als Katastrophe für die Menschheit heraus: Logos, der König der Wörter, findet, so könne es nicht mehr weitergehen, beruft eine Vollversammlung ein und zieht alle Wörter von der Erde ab. Die Menschen verstummen, während sich die Wörter in ihrem Land beraten. Werden sie zurückkommen? Werden sie den Menschen eine zweite, oder besser gesagt, zum wiederholten Male doch noch einmal eine Chance geben?
Im Stil eines Märchens greift der Philosoph Clemens Sedmak die aktuelle Debatte um Fake News und Lügenpresse auf und liefert ein eindringliches Plädoyer für den sorgsamen Umgang mit Wörtern und Botschaften, für das Ringen nach Wahrheit – und auch für Zeiten der Stille. (Quelle: Tyrolia)
Meine Meinung
Die Geschwister Günter, Pia und Brigitte sind acht, sieben und fünf Jahre alt, doch ihr Alter hält sie nicht davon ab sich mutig ins Land der Wörter zu begeben. Denn ihnen ist klar: ohne Wörter ist das Leben doof.
„Während er sprach, wurde mir klar, warum wir hier in einem ganz besonderen Land waren, ich konnte nämlich nichts hören, aber jedes seiner Worte genau verstehen. Freund merkte mein Staunen und sagte leichthin: „So ist es. Wir hören nicht mit den Ohren, wir hören mit dem Herzen, mein Freund“ S. 21
Gleich zu Beginn merkte ich schnell: dies ist ein besonderes Buch, denn man entdeckt immer wieder wunderschöne Botschaften, die ich mir sogleich alle markieren musste. Mit kindlicher Neugier, die unglaublich gut rübergebracht wurde, entdeckte ich zusammen mit den dreien das Land der Wörter. Lernte lustige Wörter wie Hoppala kennen, besichtigte Arenen in denen sich ganze Sätze einen Kampf lieferten, lernte Wörter kennen die selten benutzt wurden wie „Bitte“ und „Danke“, lief Wörtern über den Weg die beinahe als Schimpfwort galten wie „Gutmensch“ zum Beispiel. Und schliesslich kamen wir bei König Logos an.
Dort erfuhren Günther, Pia und Brigitte, dass die Wörter sich zurückgezogen haben, weil die Menschen sie für ihre Lügen missbrauchten. So erhielten sie den wichtigen Auftrag den Lügen auf den Grund zu gehen und herauszufinden, wie sie die Menschen davon befreien können. Ihr Abenteuer beginnt…
Ich fand die philosophischen Fragen, die das Buch aufwarf überaus interessant, habe an manchen Stellen gelacht, geschmunzelt und teilweise auch Aha Momente erlebt.
Ich habe später noch viel mit Papa über diese Insel gesprochen, und er hat gemeint, dass ein Zusammenleben ohne gemeinsame Sprache sehr, sehr schwierig sei. S.91
Interessant war auch die Insel Babel – eine Insel auf der alle Wörter eine andere Sprache sprechen und sich so gar nicht verständigen konnten. Kommt es einem manchmal nicht auch so vor, auch wenn man vielleicht sogar dieselbe Sprache spricht?
Ebenfalls toll rübergebracht wurde die „Versuchung der Lüge“ und die Lösung war sehr kreativ und schlüssig. Doch lest selbst! 🙂
Schreibstil & Cover
Das Märchen ist einerseits einfach und klar geschrieben, damit man es als Kind auch verstehen kann und trotzdem wurde so viel Botschaft darin eingeflochten, dass man es als Erwachsener unbedingt auch lesen sollte. Das Cover wie auch die einzelnen Kapitelseiten sind überaus toll!
Fazit
Ich fand „Das Land, in dem die Wörter wohnen“ sehr lehrreich, fantasievoll und witzig geschrieben. Für mich eine Geschichte, in der so viel Botschaft drin steckt, dass sie es durchaus mit dem kleinen Prinzen aufnehmen kann! Von mir eine klare Leseempfehlung.
Bewertung
Buchlänge ♥♥♥♥♥ (5/5)
Schreibstil ♥♥♥♥♥ (5/5)
Botschaft ♥♥♥♥♥ (5/5)
Lesevergnügen ♥♥♥♥♥ (5/5)
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Vielen Dank an den Tyrolia Verlag für das Rezensionsexemplar.
Das Land, in dem die Wörter wohnen |Märchen|136 Seiten
Tyrolia Verlag| Cover | ISBN: 978-3-7022-3743-1
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