Interview mit Eva Fellner – Autorin von „Die Highlanderin“

Island 1289: Bei einem Schiffsunglück gerät Enja in die Fänge von Menschenhändlern. Sie wird in den Orient entführt und dort zur Assassinin ausgebildet. Als junge Frau sucht sie ihre Wurzeln und macht sich auf den langen Weg nach Schottland, wo in den Highlands ein erbitterter Krieg zwischen den Clans und den Engländern tobt. Als Enja bei einem Angriff schwer verletzt wird, rettet sie ausgerechnet der Clanführer James Douglas. Auf seiner Burg kommt sie wieder zu Kräften. Sie ist fasziniert von James, und als er in englische Gefangenschaft gerät, unternimmt Enja alles, um ihn zu retten – obwohl sie sich damit einen mächtigen Feind macht: den englischen König.

Nachdem ich „Die Highlanderin“ gelesen habe wollte ich mich nicht so schnell von dieser Welt verabschieden. So schrieb ich Eva eine Mail und wollte mehr über sie und ihr Buch wissen.

Gerne teile ich das Interview mit euch und falls ihr Fragen habt, stellt die gerne unten in den Kommentaren. Ich bin sicher, dass Eva auch eure Fragen beantworten möchte. Die Rezension zu „Die Highlanderin“ könnt ihr hier nachlesen.

Wie bist du dazu gekommen Autorin zu werden?

Nun, ich glaube, Leidenschaft und Freude am Schreiben muß man schon vorraussetzen. Da brauche ich nicht näher einzugehen. Mir ist einfach der Lesestoff ausgegangen. Das was ich gerne lese, habe ich am Buchmarkt vermisst. So begann ich meine eigene Geschichte zu schreiben, die ich auch gerne gelesen hätte.

Beschreibe dich in drei Worten!

Spontan, optimistisch und ich liebe schwarzen Humor

Was fasziniert dich am Genre: Historischer Roman? Würdest du auch gerne in einem anderen Genre schreiben?

Die Idee, meine Geschichte in die Vergangenheit zu setzen entstammt meiner eigenen Neugier: Was, wenn eine richtig coole Heldin mal das Patriarchat im 14. Jh. aufmischt? Eine, die selbstbewusst und mit den Waffen eines Mannes sich gegen die herrschende Unterdrückung stellt. Daraus entstanden dann viele spannende Momente. Ich könnte auch ein anderes Genre bedienen, aber dazu fasziniert mich Geschichte zu sehr.

Wie kamst du auf die Idee zu «Die Highlanderin»? Wieso dieses Setting? Und wie kamst du auf die Kombi von Assassinin in Schottland?

Gute Frage! Ich liebe Schottland, die Highlands und auch Irland. Da bin ich nicht anders als viele Frauen gestrickt. Es sind Orte von vergangenem Schmerz und Sehnsucht. Die Ruinen zeugen von brutalen Kämpfen und Machtstreit. Die schottische Geschichte fasziniert mich besonders. Um Enja aber die Eigenschaften zu geben, sich in jener Zeit zu behaupten, muß sie eine Ausbildung durchlaufen haben, die logisch war. Daher habe ich sie mit den Assassinen im Orient verbunden. Eine gefürchtete Sekte, die besonders harte Kämpfer hervorgebracht hat. Beide für mich so faszinierende Orte in ein Buch zu packen, war mein persönliche Herausforderung.

Welche Charaktereigenschaften an Enja magst du besonders? Und welche nicht?

Ich liebe Enja! Sie ist schön, stark, mutig und witzig. In jungen Jahren noch ein wenig zu vorlaut, aber das legt sich. Was ich nicht so sehr an ihr mag ist ihr Egoismus. Sie gebärdet sich manchmal wie ein Elefant im Porzellanladen und erkennt nicht das Opfer, das andere Menschen für sie aufbringen. 

Sollte es deiner Meinung nach mehr starke Frauenfiguren in Büchern geben? Wenn ja Wieso?

Jederzeit gerne! Aber dann bitte nicht mit den typischen klischeehaften Vorstellungen einer Frau in der Vergangenheit. Frauen damals waren durchaus stark und konnten eine Menge leisten. Bei den Wikingern haben sie sogar mitgekämpft. Ich mag Romane nicht, die Frauen als demütig und schwach darstellen, dafür aber kundig in Gift und Galle. Ich würde mich freuen, wenn es in mehr Bücher kampfstarke Frauen gibt, die Männerdomänen erobern! Vor allem in historischen Büchern.

Welche Nebenfiguren sind dir besonders ans Herz gewachsen?

Cathal, eindeutig. Er ist eindeutig verliebt in Enja, sie merkt es aber nicht. Über ihn schwebt immer ein wenig die Wolke der Enttäuschung. Er ist ein Symbol für die Suche nach seinem persönlichen Glück, das stark mit dem von Enja verquickt ist. Und da wären noch Kalay und Winnie, die so gegensätzlich sind, aber unzertrennlich. Sie stehen für mich für die Paarung von Charakteren, die sich wunderbar ergänzen. Wir finden sie in unserem täglichen Leben wieder und sie spiegeln ein wenig die beiden Eigenschaften Vernunft und Wahnsinn wider. Beides liegt doch sehr eng beieinander und ergibt ein explosives Gemisch.

Was hat dir beim Schreiben besonders viel Freude bereitet?

Die witzigen Szenen mit Kalay und Winnie. Das hat mich ein wenig von den brutalen Szenen und der Härte des Alltags damals abgelenkt. Ich bin kein Fan von brutalen Details, die gehören aber einfach dazu, um authentisch zu sein.

Wann war dir klar, dass es eine Fortsetzung von «Die Highlanderin» geben wird?

Das hat eigentlich der Verlag entschieden, der einen fast 1000 seitigen Debütroman einer unbekannten Autorin nicht so einfach auf den Markt werfen wollten. Ich musste den Roman teilen, daher erscheint vielleicht das Ende des ersten Bandes für viele etwas plötzlich. Vielleicht ist es hilfreich, wenn die Leser wissen, warum der Roman am Ende noch so viele Fragen offen lässt.

Kannst du uns schon etwas über den zweiten Teil verraten?

Natürlich wird er genauso spannend und temporeich wie der erste Roman. Wir werden endlich die Reise von Enja nach Schottland beenden können und erfahren den Grund, warum es sie ausgerechnet dorthin verschlägt. Der erste Roman endet mit einem Paukenschlag, so viel sei verraten. Um Enja herum geht es im nächsten Band richtig ab!

Welche 3 Bücher kannst du persönlich immer wieder empfehlen?

Ich habe Vorbilder für meinen Roman, ganz klar. Das ist der Medikus von Noah Gordon und die Bücher von Diana Gabaldon. Ich bin auch Fan von Ken Follett, wobei ich die ganz alten Bücher, die noch Spionagethriller waren, fast besser finde, als seine heutigen Bücher. Aber das ist meine persönliche Meinung.

Was sind deine Pläne für die Zukunft?

Ich würde gerne noch mehr über Enja und ihre wilden Rabauken schreiben. Sie steckt ja noch immer voller verrückter Ideen und auch ihr Liebesleben nimmt dramatische Wendungen. Da sind sicher noch ein, zwei Bücher prall gefüllt mit Witz, Charme und Waffe drin. Aber das kommt ganz darauf an, wie erfolgreich «Die Higlanderin» wird.


Ein grosses Dankeschön an Eva Fellner für ihre Zeit. Ich freue mich schon sehr auf Band 2 und bin gespannt zu lesen wie es um Enja weiter geht.

Wer von euch hat „Die Highlanderin“ auch schon gelesen? Wie hat euch das Buch gefallen?

RAN AN DIE BÜCHER

2 Replies to “Interview mit Eva Fellner – Autorin von „Die Highlanderin“”

  1. Ein spannendes historisches Buch, das ich schnell verschlungen habe. Die Autorin hat dem Leser viele
    Themen wie Enjas Heilkunst, Kriegsführung, Taktik und Einblick in das 13.Jahrhundert erschlossen. Das
    Alles in einem flüssigen und spannendem Schreibstil.

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