Junktown von Matthias Oden #Rezension

Eine fesselnde Geschichte über eine Welt, die es so hoffentlich nie geben wird.

Junktown von Matthias Oden| Roman| 399 Seiten
Heyne Verlag | Cover | ISBN: 978-3-453-31821-2
gelesen vom 18.06. bis 29.06.2017
Vielen Dank an das Bloggerportal und den Verlag
für das Rezensionsexemplar!


Klappentextjunktown

Abstinenz ist Hochverrat! Diese Zukunft ist ein Schlaraffenland: Konsum ist Pflicht, Rauschmittel werden vom Staat verabreicht, und Beamte achten darauf, dass ja keine Langeweile aufkommt. Die Wirklichkeit in „Junktown“, wie die Hauptstadt nur noch genannt wird, sieht anders aus. Eine eiserne Diktatur hält die Menschen im kollektiven Drogenwahn, dem sich niemand entziehen darf, und Biotech-Maschinen beherrschen den Alltag. Als Solomon Cain, Inspektor der Geheimen Maschinenpolizei, zum Tatort eines Mordes gerufen wird, ahnt er noch nicht, dass dieser Fall ihn in die Abgründe von Junktown und an die Grenzen seines Gewissens führen wird. Denn was bleibt vom Menschen, wenn der Tod nur der letzte große Kick ist? (Quelle: Heyne)


Zusammengefasst

Solomon Cain ist Inspektor der Gemapo und somit für alle Fälle rund um Maschinen zuständig. Als eine der Brutmuttern ermordet wird, beginnt für ihn einer der seltsamsten Fälle überhaupt. Denn anstatt voran zu kommen, wirft ihn jede neue Erkenntnis zurück und es gibt immer mehr Fragen, die er beantworten muss. Gemeinsam mit seinem Partner Bas versucht er der Sache auf den Grund zu gehen und gerät so plötzlich selbst ins Visier. Denn nicht jeder möchte, dass er den Fall auflöst. Als dann auch noch weitere Morde geschehen, weiss Cain, dass die Sache noch viel schlimmere Ausmasse annehmen wird.

Wird er den Fall rechtzeitig aufklären können? Und was versucht man vor ihm zu verbergen?

Darüber Gedanken gemacht

Man taucht beim Lesen in eine neue Welt ein, in der Maschinen Kinder gebären und Menschen so berauscht von Drogen sind, dass man gar nicht mehr unterscheiden kann, wer high und wer nüchtern ist. Matthias Oden hat auf jeden Fall eine quere neue Welt geschaffen, die viele Dinge grausam aber auch irgendwie amüsant darstellt.

Hat man sich erstmal mit den verschiedenen Charakteren angefreundet und die Abkürzungen (im Anhang – gut dargestellt) nachgeschlagen, kann man sich ganz auf den Fall von Solomon Cain konzentrieren. Dieser ist richtig spannend aufgebaut und mit jedem Kapitel wurde der Fall um einiges komplizierter. Es kamen immer weitere Figuren hinzu und so wurde es nie langweilig.

Obwohl ich nicht ein Fan von Kriminalfällen in Bücher bin, muss ich ehrlich sagen, dass mich diese Geschichte ungemein packen konnte. Dies mag vielleicht am seltsamen Setting liegen, welches Geschaffen wurde doch auch irgendwie an Cain selbst. Die Figur wurde so gut beschrieben, dass man sofort ein Bild von ihm im Kopf hatte. Doch auch die anderen Charakteren waren so authentisch, dass ich sie beinahe vor mir sah.

Natürlich machte ich mir auch Gedanken über die vielen Drogen, die im Buch erwähnt wurden und muss dazu sagen, obwohl manche doch verherrlicht wurden war einem unterschwellig, die Gefahr, die von diesen Ausging doch sehr bewusst.

Gefiel mir sehr

Wie die ganze Geschichte aufgebaut wurde gefiel mir wirklich sehr, man hatte genug Zeit sich in den Fall hinein zu fühlen und sich mit den Charakteren auseinander zu setzen. Was meiner Meinung nach für solch eine Geschichte absolut notwendig ist, denn überall wo „neue“ Welten erschaffen werden, braucht man eine gewisse Zeit, um sich an das ganze drumherum zu gewöhnen.

„Die meisten Tage haben es verdient zu sterben….“ S. 242

Besonders toll fand ich auch die Gespräche von Sol und D. denn irgendwie konnte man ihren Schmerz immer fühlen und obwohl eine Liebesgeschichte so gar nicht erwartet wurde gefiel mir dieses kurze Intermezzo mit D. ganz gut.

Gefiel mir nicht

Einige Seiten musste ich ehrlich gesagt einfach durchblättern, denn dort standen nur Bezeichnungen von verschiedensten Drogen oder Abkürzungen von wissenschaftlichen Daten drin. Dies war meiner Meinung nach nicht wirklich relevant für die Geschichte, also überflog ich es eher. Auch das Ende war mir irgendwie zu schnell vorbei, dies fand ich im Nachhinein doch schade. Der Autor hätte sich mit der Auflösung doch etwas mehr Zeit lassen können. Doch das Ende an sich, finde ich wirklich gut und richtig gelöst.

Schreibstil & Cover

Der Schreibstil war okay, aber manchmal auch etwas zu sehr abgekürzt, denn ich hatte nicht Lust bei jeder Abkürzung zum Anhang zu blättern und die Bezeichnung nachzulesen.

Das Cover ist toll und passt auf jeden Fall zum Setting der Geschichte.

Fazit

Mal ein anderer Kriminalroman, der auf jeden Fall fesselt und durch ein spezielles Setting überzeugen kann. Ich kann auch das Buch auf jeden Fall empfehlen, würde es jetzt aber eher in die Altersklasse 18+ einstufen.

Bewertung
Buchlänge ♥♥♥♥ (4/5)
Schreibstil ♥♥♥ (3/5)
Botschaft ♥♥♥♥ (4/5)
Lesevergnügen ♥♥♥♥ (4/5)

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0 Replies to “Junktown von Matthias Oden #Rezension”

  1. Spezieles Setting – allein das macht doch schon Lust! Hätte ich es nicht schon auf meinem SuB, würde es jetzt zu mindestens auf die Wunschliste wandern!

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