Veronika beschliesst zu sterben von Paulo Coelho [#Rezension]

Für mich war
Veronika beschliesst zu sterben eine
besondere Leseerfahrung.

Worum geht es?

Ein missglückter Selbstmordversuch verschlägt Veronika nach Villete. Einem Irrenhaus in Slowenien, dort versucht sie zu begreifen was mit ihr geschehen ist und als sie erfährt, dass ihr Selbstmordversuch zwar missglückt ist aber sie nur noch begrenzte Lebenszeit hat, wartet sie nun auf ihren Tod. Sie möchte niemanden kennen lernen, keine Gefühle zu lassen, doch in Villete ist nichts kontrollierbar und so lernt sie Menschen kennen und lässt Gefühle zu, doch wie soll es nun weiter gehen?

Erster Satz:
„Am 11. November 1997 entschied Veronika, jetzt sei es – endlich – an der Zeit, sich das Leben zu nehmen.“

– Veronika beschliesst zu sterben

Klappentext

Die Geschichte einer unglücklichen jungen Frau, die sterben will und erst angesichts des Todes entdeckt, wie schön das Leben sein kann, wenn man darum kämpft und etwas riskiert. Ein wunderbares Buch über die Prise ›Verrücktheit‹, die es braucht, um den eigenen Lebenstraum Wirklichkeit werden zu lassen, und eine große Liebeserklärung an das Glück in jedem von uns. (Quelle: Diogenes)


Meine Meinung

Das fünfte Buch im Rahmen meiner Diogenes Lese Challenge ist ein Re-Read. Ich habe Veronika beschliesst zu sterben vor genau 10 Jahren (!) das erste Mal gelesen und mir damals sogar Notizen in das Buch hinein geschrieben.

Natürlich hatte ich dies vergessen und als ich das Buch nun nach 10 Jahren wieder aufschlug, kam mir mein 17 jähriges – Ich beinahe entgegen. Es war überaus interessant meine Notizen von damals durchzulesen, zu sehen welche Gedanken ich mir damals gemacht hatte und wie das Buch auf mich gewirkt hatte.

10 Jahre später blicke ich ganz anders auf die Geschichte und mir fielen ganz andere Situationen ins Auge, als damals. Es war also auf jeden Fall ein doppeltes Leseerlebnis.

„Sie brachte sich nicht um, weil ihr Liebe fehlte. Nicht, weil ihre Familie ihr zu wenig Zärtlichkeit entgegenbrachte, nicht aus finanziellen Gründen oder wegen einer unheilbaren Krankheit.“

S. 16 Veronika beschliesst zu sterben

Wir lernen in dieser Geschichte nicht nur Veronika kennen sondern auch Zedka, die an Depressionen leidet, Mari, die aufgrund von Panikattacken eingeliefert wurde und Eduard, der an Schizophrenie erkrankt ist. Alle vier Personen treten miteinander in Berührung, erzählen uns ihre Geschichte und lassen tief in ihre Seele blicken.

Doch man lernt nicht nur die Personen in Villete kennen, man lernt auch die Anstalt selbst kennen und versucht zu begreifen wie das System dort drinnen funktioniert.

Besonders schön fand ich die Abschnitte übers Verrückt sein. Was ist Verrückt sein? Und wer ist es? Ist es erstrebenswert, dass wir alle gleich sind? Oder ist anders sein viel wertvoller?

Und auch die Zeit spielt in dieser Geschichte eine wichtige Rolle, denn Veronika fängt wieder an gefallen an ihrem Leben zu finden und im selben Atemzug merkt sie, dass sie keine Zukunft mehr hat. Denn ihr Schicksal ist besiegelt, sie wird sterben – und da begreift sie, dass einzige was sie hat ist das Jetzt – die Gegenwart.

„Sie ist alles was wir haben, und sie ist immer sehr kurz, obwohl einige meinen, dass sie eine Vergangenheit besitzen, in der sich Dinge anhäufen, und eine Zukunft, in der sich noch mehr anhäufen werden.“

S. 108 Veronika beschliesst zu sterben

Es ist eine Geschichte übers Verrückt sein und was es bedeutet damit zu leben. Es ist aber auch eine Geschichte, die vier Schicksale, vier Wege aufzeigt, die alle am selben Ort gelandet sind, um zu lernen; dass es vollkommen in Ordnung ist anders zu sein. Es steckt so viel Botschaft in diesem Buch und auch beim zweiten Mal lesen fand ich die Geschichte unterhaltsam und inspirierend. Denn anders als erwartet versteckt sich hier ein Happy End und man lernt wie wichtig es ist jeden Tag zu leben.

Schreibstil & Cover

Wie ich es mir von Paulo Coelho bereits gewöhnt bin, war der Schreibstil unglaublich inspirierend. Ich flog regelrecht durch die Seiten und fand sehr viel schönes darin wieder.

Ich habe ein älteres Cover und mag es wirklich sehr auch wenn das neu auch sehr schön ist!

Fazit

Ich habe das Lesen sehr genossen und werde das Buch vielleicht in 10 Jahren nochmals lesen 😉 Der Plot ist interessant aufgebaut und führt den Leser langsam durch die Geschichte und zeigt einem immer wieder auf, dass wir nicht alle gleich sein müssen, um in dieser Welt unseren Platz zu finden. Von mir gibt es eine grosse Leseempfehlung!

Bewertung
Plot ♥♥♥♥♥ (5/5)
Schreibstil ♥♥♥♥♥ (5/5)
Botschaft ♥♥♥♥♥ (5/5)
Lesevergnügen ♥♥♥♥♥ (5/5)


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Veronika beschliesst zu sterben | Roman |224Seiten
Diogenes Verlag| Cover | ISBN: 978-3-257-23305-6 
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10 Replies to “Veronika beschliesst zu sterben von Paulo Coelho [#Rezension]”

  1. Liebe Elizzy,
    das war auch mein zweites Buch von Coelho. Kenne nur noch „Der Alchimist“, der mich etwas mehr begeistern konnte als Veronika. Insbesondere fand ich das Setting Slowenien im Buch so grandios. Deshalb habe ich den Film noch nicht geschaut, weil der Film in den USA spielt. Sehr schade, denn gerade wegen Slowenien habe ich das Buch gelesen.
    Ich fand die Entwicklung sehr interessant und die insbesondere die Motive der Protagonistin. Obwohl mir dann nach 2/3 klar war, wie es ausgehen wird. Nichtsdestotrotz ein super Buch. Wenn du magst, kann du HIERin meine Rezi reinlesen.
    GlG, monerl

  2. Oh wie schön!
    Ich habe gerade „Der Alchimist“ von Paulo Coelho gelesen. Und „Veronika beschließt zu sterben“ steht als nächstes auf meinem Plan! Jetzt machst du mich sehr neugierig darauf!
    Liebe Grüße Anett.

  3. Liebes ♥
    Bei mir ist das Buch auch schon sehr lang her, ich kann mich nur noch in groben Zügen daran erinnern. Ich weiß aber noch, dass es mir wirklich gut gefallen hat damals. Vielleicht sollte ich es auch mal wieder zur Hand nehmen.

    Hab einen wundervollen Tag! ♥

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