Einfach unvergesslich von Rowan Coleman #Rezension

Mein Kopf ist eine Wundertüte.

Roman
416 Seiten
gelesen vom 11.08. bis 14.09.2015

Inhalteinfachunvergesslich
Neuerdings weiß Claire nicht mehr, welcher Schuh zu welchem Fuß gehört. Oder wie das orangefarbene Gemüse heißt, das auf dem Herd köchelt. Und manchmal geht sie im Pyjama spazieren. Sie weiß, dass das nicht normal ist. Und so schreibt sie, noch bevor die letzte Erinnerung verblasst, all die großen und kleinen Momente der vergangenen Jahre nieder. Wohl wissend, dass diese Gedankenschnipsel schon bald das Einzige sein werden, was ihrer Familie von ihr bleibt. Dabei gibt es noch so viel zu erledigen: Sie muss sich mit ihrer Tochter versöhnen und ihrem Mann zeigen, wie sie die Lieblingslasagne ihrer Kinder zubereitet. Sie muss ein letztes Mal leben, frei sein, sich vielleicht auch neu verlieben. Denn wenn die Zeit davonrennt, ist jede Minute kostbar.

Meine Gedanken
Ich fand das Cover von diesem Buch richtig süss und die vielen kleinen Marienkäfer, die sich auf den Seiten des Buches tümmeln machen es noch einmal auf eine sehr schöne Weise liebenswürdig.

Die Geschichte beginnt sehr spannend und wechselt zwischen Claire und Caitlin hin und her. Die vielen Einträge in Claire’s Buch lassen aber auch den anderen Protagonisten Platz, um ihre Gedanken auszusprechen.

„Ich glaube an Glück und gutes Karma. Ich glaube an das Schicksal und daran, dass es keine Zufälle gibt.“ S. 130

Es gab viele schöne Stellen im Buch und Claire ist mir von der ersten Seite an ans Herz gewachsen

„Mutter zu sein bedeutet, seine Kinder vor allem beschützen zu wollen, was sie möglicherweise verletzten könnte. Es bedeutet aber auch, ihnen zu vertrauen, dass sie ihren eigenen Weg finden und meistern.“ S. 169

Mir gefällt sehr am Buch das es drei, nein sogar vier sehr starke Frauen gibt. Claire, die an Frühallzheimer leidet, ihre Mutter Ruth und Claire’s Töchter Caitlin und Esther. Jede ist auf ihre eigene Weise ein toller Charakter und stark allein wie auch im Mutter-Tochter-Grossmutter Gespann.

Doch auch Greg liess mich nicht kalt. Ich fand ihn so toll und fand es wunderschön wie er, trotz der manchmal etwas fiesen Art von Claire, versuchte mit all dem umzugehen.

„Ich konnte einfach nicht glauben, was da gerade passiert war. Wahrscheinlich finden viele Männer ihre schwangere Frau spannend, ich war da keine Ausnahme. (…) Jedes Mal, wenn ich sie ansah, war ich einfach hin und weg. Ich meine, mein Baby war da drin!“ S. 226

Eine wunderschöne Stelle ist das Gespräch zwischen Ruth und Claire…

„Ich liebe dich mehr, als ich je einen Menschen geliebt habe – sogar mehr als deinen Vater, und den habe ich schon sehr geliebt. Und Greg liebt dich, das icht auch echt. Viel echter und intensiver, als ich dachte, wenn ich ehrlich bin. Esther und Caitlin lieben dich. Viele Menschen lieben dich. Und all diese Gefühle, die die Menschen für dich haben, die gibt es wirklich, die sind echt. Ich glaube, Liebe vergeht nicht. Liebe ist die Wahre Erinnerung. Liebe ist das was bleibt, wenn wir nicht mehr sind.“ S. 318

Alles in allem fand ich das Buch wunderschön berührend! Es hat mich zum Lachen und sogar zum Weinen gebracht! Ich finde es mutig und schön zugleich ein Buch über Allzheimer zu schreiben. Es muss auf eine Art schrecklich und schön zugleich sein alles zu vergessen. Versteht mich nicht falsch mit schön meine ich nicht, das es toll ist. Nein, Claire beschreibt es „als befreiend in seiner eigenen Welt sein zu dürfen“.

 Bewertung
Buchlänge ♥♥♥♥♥ (5/5)
Schreibstil ♥♥♥♥ (4/5)
Botschaft ♥♥♥♥♥ (5/5)
Lesevergnügen ♥♥♥♥ (4/5)

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