Interview mit Anabelle Stehl – Autorin

Die liebe Anabelle stellte sich mir für ein kurzes Interview zur Verfügung. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Ich kenne Anabelle unteranderem von ihrem Blog Stehlblueten aber auch von Instagram und jünger nun auch als Autorin der Away-Buchreihe.

Anabelle Stehl wurde 1993 in Bad Kreuznach geboren und liebt Geschichten und Bücher seit frühster Kindheit. Für ihr Germanistikstudium zog sie nach Leipzig und anschließend für den Master in Linguistik nach Irland. Mittlerweile lebt, schreibt und arbeitet Anabelle in ihrer Lieblingsstadt Leipzig.

Als erstes vielen Dank für die wundervolle Buchreihe rund um die Berliner Clique! Endlich mal NewAdult in Berlin! Wie kamst du auf die Idee das Genre nach Deutschland zu nehmen? Normalerweise spielen solche Geschichten immer in den USA.

Danke dir für das Interview und dass du die Reihe gelesen hast! 😊

Ganz am Anfang spielte Breakaway auch noch in Colorado, einfach aus Gewohnheit weil NA Romance typischerweise in den Staaten spielte. Ich hab dann im Freundeskreis eine Umfrage gestartet, ob sie das Buch auch lesen würden, wenn ich es nach Deutschland hole und die Truppe nach Berlin setze – die Antworten waren gemischt, aber ich hatte trotzdem Lust, es zu versuchen, und LYX war von der Deutschland-Idee sowieso begeistert. Mittlerweile gibt es ja auch echt viel New Adult in Deutschland, von Nürnberg bis Hamburg ist jetzt ja alles dabei, was mich echt freut. 😊

Was war zuerst da, die Charaktere oder die Ideen zur Thematik der Geschichten?

Bei Breakaway war die Thematik zuerst da, die hat mich schon eine Weile vor dem Buch begleitet, weil es damals etwas ähnliches bei uns an der Schule gab. Lia hat sich danach entwickelt. Bei Fadeaway kam Kyra sozusagen mit der Thematik und bei Band 3 gab es Miriam zuerst – das lag aber auch einfach daran, dass man sie aus den Folgebänden schon ein wenig kannte. 😊

Für Lia bricht eine Welt zusammen, als ihr eine einzige Nacht zum Verhängnis wird. Nicht nur folgen ihr seitdem die Blicke und das Getuschel ihrer Kommilitonen überall auf dem Campus – selbst ihre Freundinnen wenden sich von ihr ab. Als sie es nicht länger erträgt, packt Lia kurzerhand ihre wichtigsten Sachen und setzt sich in einen Bus nach Berlin. Sie hofft, in dem anonymen Trubel der Hauptstadt einen klaren Kopf zu bekommen und wieder zu sich selbst zu finden. Doch dann trifft sie auf Noah, der ihre Welt von einem Moment auf den anderen ein weiteres Mal auf den Kopf stellt …

War es für dich wichtig Botschaften in deine Geschichten einzuflechten? Und wenn ja, wieso hast du dich für diese Thematiken entschieden?

Ja, die Botschaften waren sogar irgendwie Anlass der Reihe – sie ziehen sich ja auch von Band 1 bis 3. Die Thematik war allerdings keine bewusste Entscheidung, es war nicht so, dass ich mich hingesetzt habe und dachte: »Du schreibst jetzt ein Buch über Thema XY, weil es so wichtig ist.«
Die Themen und Feminismus allgemein beschäftigen mich einfach in meinem Alltag und ich schreibe schon immer gern – das ist dann beides eher zusammengeflossen und irgendwann, als ich keine Lust mehr auf meine Masterarbeit hatte, dachte ich, warum eigentlich nicht als Buch.  

Ich kann mich gar nicht entscheiden, welchen Teil ich am besten fand – mit welchem Buch verbindest du am meisten? Welches ist sozusagen dein Liebling und warum?

Man soll ja eigentlich keine Lieblinge haben, aber meiner ist Fadeaway. Ich mag Kyra einfach unfassbar gern und es war das anstrengendste Buch. Sowohl vom Schreiben her als auch vom Lektorat. Runaway ging sehr viel einfacher von der Hand und das schönste Schreiben war Breakaway, insbesondere am Ende, trotzdem ist Fadeaway irgendwie mein liebstes.

Darf ich von anderen ihre Geschichte verlangen, wenn ich meine eigene nicht erzählen kann?Die Vergangenheit hinter sich lassen – das ist Kyras größter Wunsch, als sie ihr Psychologiestudium in Berlin beginnt. Auch wenn sie nicht vergessen kann, was geschehen ist, so will sie sich von nun an dafür einsetzen, dass andere nicht das gleiche Schicksal ereilt wie sie. In einem feministischen Podcast macht sie daher regelmäßig auf Missstände an ihrer Uni aufmerksam. Niemand weiß, dass sie diejenige ist, die hinter dem erfolgreichen Format steckt – niemand bis auf Milan, der plötzlich in ihrem Aufnahmestudio steht und der ihr Herz gefährlich höher schlagen lässt. Dabei ist Milan genau die Sorte Mann, die Kyra eigentlich meiden wollte

Hast du bei einigen Protagonisten auch Menschen aus deinem Umfeld beschrieben oder deren Charakter übernommen?

Nein, ich hab sogar ganz im Gegenteil darauf geachtet, dass ich keine Namen meiner Freund:innen verwende, was gar nicht so einfach ist, da die Reihe ja in Deutschland spielt. Andererseits ist es jetzt total schön, wenn mir Leute schreiben, weil sie sich freuen, dass sie ihren Namen entdeckt haben. Mir hat sogar eine Emilia geschrieben, die mit einem Noah zusammen ist! 😀

Was ist für dich das Schönste am Schreiben?

Wenn ich in so einen richtigen Rausch komme und die Wörter nur so dahinfliegen, man komplett in der Szene drin ist!
Aktuell ist es leider eher so, dass ich denke »Oh mein Gott, das waren bestimmt 4.000 Wörter!«, und dann waren es 200. 😀

Gibt es einen Tipp, denn du «Neu-Autoren» gerne mit auf dem Weg geben möchtest?

Schreibt. Und dann haltet durch.
Das wirkt immer wie ein doofer Tipp, ist aber tatsächlich der einzige, den ich so wirklich hab. Schreiben ist im Endeffekt auch ein Handwerk und je mehr man es übt, desto besser wird man darin. Das Durchhalten find ich auch total wichtig, da es nicht so schwer ist, 100 Projekte anzufangen und darin so 50-100 Seiten zu schreiben (been there, done that – meine angefangenen Projekte füllen ganze Ordner am Laptop). Aber ein Buch wirklich zu beenden, auf Plot und Charakterentwicklung und all so was zu achten, ist echt schwer. Wenn man das aber einmal geschafft hat, wird es leichter, dann ist es ein bisschen, als wäre ein Knoten geplatzt – so war es zumindest bei mir.

Dabei ist es gar nicht wichtig, ob das Geschriebene gut oder veröffentlichungsreif ist. Kein Wort ist verschwendet. Selbst wenn ihr euer Buch am Ende nicht so sehr mögt, sind da sicher Szenen drin, die ihr irgendwann anders verwenden könnt. Und ihr habt ein Buch! Ein richtiges, fertiges Buch! Das kann euch sowieso niemand mehr nehmen. 

Die Menschen, die wir am meisten lieben, haben auch die Macht, uns am meisten zu verletzen. Von einem Tag auf den anderen ist in Miriams Leben nichts mehr, wie es war: Als ihre Familie von ihrem Schwangerschaftsabbruch vor einigen Jahren erfährt, wenden sich ihre Eltern und auch ihre Schwester von ihr ab. Miriam ist verletzt und weiß nicht, wie sie das wieder hinbiegen soll. Zum Glück erhält sie Unterstützung von ihren Freundinnen – und von Elias. Dem Mann, in den sie schon lange heimlich verliebt ist – der in ihr aber niemals mehr als die beste Freundin seiner kleinen Schwester sehen wird. Oder doch? 

Aktuell schreibst du an einer neuen Buchreihe! Kannst du uns da schon etwas verraten? Worauf dürfen wir uns freuen?

Da ich in so was immer super schlecht bin, hab ich mal zwei meiner Testleserinnen gefragt. 

Jule: »Ich würde sagen, dass Worlds Collide eine unglaublich wohltuende Geschichte ist, die einem mit ganz viel Humor und Gefühl zeigt, wie wichtig es ist, für sich selbst und seine Träume/Ziele einzustehen.»

Bella: »Spannungsgeladen, romantisch, jung«

Ich hoffe, das vermittelt einen ersten Eindruck. Es fühlt sich beim Schreiben auf jeden Fall ganz anders an als die Away-Reihe und ich glaube, es liest sich auch anders, da der Grundton sich unterscheidet. Ich bin deshalb unfassbar nervös, wie es ankommt.


Vielen Dank liebe Anabelle für das Interview! Ich freue mich schon sehr auf deine neue Buchreihe. Wer von euch auch? Und wie haben euch die Away Bücher gefallen?

RAN AN DIE BÜCHER

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