All die verdammt perfekten Tage von Jennifer Niven #Rezension

Buchvorstellung

„Bevor ich sterbe, will ich einen perfekten Tag erleben.“ S. 147

Roman
400 Seiten
gelesen vom 23. Januar bis 08. Februar 2016


Inhaltalldieverdammtperfektentage
Ist heute ein guter Tag zum Sterben?, fragt sich Finch, sechs Stockwerke über dem Abgrund auf einem Glockenturm, als er plötzlich bemerkt, dass er nicht allein ist. Neben ihm steht Violet, die offenbar über dasselbe nachdenkt wie er. Von da an beginnt für die beiden eine Reise, auf der sie wunderschöne wie traurige Dinge erleben und großartige sowie kleine Augenblicke – das Leben eben. So passiert es auch, dass Finch bei Violet er selbst sein kann – ein verwegener, witziger und lebenslustiger Typ, nicht der Freak, für den alle ihn halten. Und es ist Finch, der Violet dazu bringt, jeden einzelnen Moment zu genießen. Aber während Violet anfängt, das Leben wieder für sich zu entdecken, beginnt Finchs Welt allmählich zu schwinden…

Meine Gedanken
Die Geschichte beginnt mit Finch und Violet auf dem Glockenturm der Schule. Finch spielt mit dem Gedanken, sich einfach fallen zu lassen – doch da sieht er Violet. Er beginnt ein Gespräch mit ihr und da wacht Violet wie aus einer Trance auf und merkt wo sie sich befindet. Doch noch bevor sie in Panik gerät, schafft es Finch sie zu beruhigen und auf die sichere Seite des Geländers zu bringen.

Damit beginnt die Geschichte von Finch und Violet, Violet und Finch ♥.

Finchs Wanderregeln

„Es gibt keine Regeln, weil das Leben ohnehin schon mit zu vielen Regeln belastet ist.“  S.52

Als ihnen der Lehrer im Erdkunde Unterricht die Aufgabe stellt „Wandert durch Indiana und seht euch die kulturell wichtigsten Plätze an“, besteht Finch sofort darauf mit Violet in einer Gruppe zu sein.

In der Zwischenzeit hat sich aber das Gerücht verbreitet, dass Violet Finch das Leben gerettet hat und so wird Finch weiterhin als Freak bezeichnet. Doch ihm macht dies nichts aus. Denn er ist sich dies bereits gewöhnt.

Finch ist ein sehr spezieller Charakter, doch darauf kommen wir noch.

„Ich: Wenn du heute Abend herkommst, versprichst du mir dann, nie mehr über die Sache zu reden?“

Finch: Pfadfinderehrenwort“ S.64

Violet hat einen schweren Schicksalsschlag hinter sich und ist es eigentlich gewöhnt in der Schule „mildernde Umstände“ für Hausaufgaben und den Unterricht zu erhalten. Doch Finch ist hartnäckig und so gibt sie nach und bildet ein Wanderteam mit ihm.

Damit beginnt ihre Reise. Eine Reise zu tollen Orten und wunderschönen Momenten.

Die Protagonisten

Theodore Finch
Er ist als Charakter nicht greifbar, da er sich selbst noch nicht gefunden hat und sich jeden Tag neu erfindet. Mal ist er Finch der Freak, mal Finch der Streber, mal Finch der Coole und und und. Doch ich mochte alle Finch’s von der ersten Seite an.

Deshalb ist es schwer ihn zu beschreiben. Immer wenn er mich in seinen Kopf blicken liess, war ich danach verwirrt und berührt. Als kleiner Junge vom Vater misshandelt und später einfach „ersetzt“ kämpft er jeden Tag darum „WACH“ zu sein. Er tut Dinge, die aussenstehende nicht verstehen, doch für ihn sind diese Dinge, wie das Kilometerlange rennen Lebensnotwendig um „WACH“ zu bleiben. Wach in einer Welt, in der er nicht verstanden wird.

„Du kannst nichts dafür. Und mit Bedauern verschwendet man bloss Zeit. Leb dein Leben so, dass du niemals etwas bedauern musst. Es ist viel leichter, von Anfang an das Richtige zu tun, sodass man sich gar nicht erst zu entschuldigen braucht.“ S. 140

Violet Markey
Von ihren Eltern behütet und beschützt versteckt sich Violet in ihrem Kokon und vergisst, dass man das Leben leben muss! Nach dem schlimmen Unfall ist sie nicht mehr die selbe und es fällt ihr schwer in der Welt zurecht zu kommen. Sie bestraft sich selbst für alles was geschehen ist und verbietet sich glücklich zu sein.

Doch da gibt es diesen unglaublichen Jungen namens Finch, der ihr keine Verschnaufpause gewährt und ihr plötzlich zeigt, dass das Leben doch noch Sinn macht und egal was alles passiert, es doch noch weitergeht.

„Kein Winter mehr, nie mehr. Du hast mir den Frühling gebracht, Finch.“ S. 277

Fazit
Ein Buch das berührt und aufrüttelt. Worte sind stark – sogar stärker als Fausthiebe. Man sollte vorsichtig mit ihnen umgehen und sich Gedanken machen, bevor man jemanden Freak oder ähnliches schimpft. Denn auch wenn dieser lächelt, man weiss nie, wie es in ihm innen aussieht.

„Dreissig Zentimeter in einem Sommer zu wachsen, ist nicht schwer. Viel schwieriger ist es aus einer Schublade herauszuwachsen, in die man gesteckt worden ist.“ S. 152

Eine wirklich schöne Stelle im Buch möchte ich gerne noch erwähnen.
Finch fährt bereits so schnell wie er kann, doch das ist ihm nicht schnell genug und so steigt er aus dem Auto und rennt. Er rennt und rennt bis er zu einem Gewächshaus kommt. Obwohl es geschlossen hat, geht er zum Eingangshaus, klopft und erzählt dem Besitzer, dass er unbedingt Blumen für Violet braucht. Dieser Teil der Geschichte hat mich wirklich sehr berührt.

„Es heisst ‚das Verlangen zu sein‘, etwas zu gelten und wenn der Tod denn kommen muss, tapfer zu sterben, mit einem Knall – kurz gesagt: eine Erinnerung zu bleiben.“ S. 149

Die Anmerkung am Ende des Buches von Jennifer Niven fand ich wirklich sehr passend und das gab dem Buch noch den letzten Hauch an Persönlichkeit.

Ich kann euch das Buch wirklich nur weiterempfehlen, auch wenn es kein „leichter“ Roman ist, ist er doch Wert gelesen und weitererzählt zu werden.


Vielen Dank an Blogg dein Buch und den Limes Verlag bzw. an die Verlagsgruppe Random House für das Rezensionsexemplar!

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Die Leseprobe dazu gibt es – hier

Bewertung
Buchlänge ♥♥♥♥ (4/5)
Schreibstil ♥♥♥♥ (4/5)
Botschaft ♥♥♥♥♥ (5/5)
Lesevergnügen ♥♥♥♥ (4/5)

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