Hi Schreiberlinge
Es ist wieder Freitag und damit Zeit für viele tolle Geschichten. Letzte Woche waren wieder unglaublich, fantastische Beiträge dabei, es lohnt sich auf jeden Fall diese nachzulesen. Bei mir wird es heute wieder ins Genre Fantasy gehen, ich hoffe ihr habt Spass an der Geschichte rund um den goldenen Kompass!
Die Regeln im Überblick;
- Jeden Freitag wird veröffentlicht
- Wählt aus einem der vorgegeben Schreibthemen
- Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben
- Vergesst nicht den Hashtag #WritingFriday und den Header zu verwenden
- Schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch!
- Habt Spass und versucht voneinander zu lernen
Schreibthemen August
- Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz „Luna war so verliebt aber niemand hätte damit gerechnet, dass…“ beginnt.
- Beschreibe einen Tag im Leben einer Plastikflasche.
- Schreibe eine Geschichte zu folgender Situation; Du betrittst einen schummrigen, alten Laden und kaufst …(Platz für eigene Idee)… dafür wirst du dann aber verfolgt.
- Schreibe eine Danksagung an dein Bücherregal.
- Du bist Paartherapeutin, erzähle von einer Sitzung.
Schreibe eine Geschichte zu folgender Situation; Du betrittst einen schummrigen, alten Laden und kaufst …(Platz für eigene Idee)… dafür wirst du dann aber verfolgt.
Endlich hatte ich die kleine Stadt am Rande des Dunkelwalds erreicht. Nach dem dreitätigen Fussmarsch durch den Dunkelwald war ich auch reichlich ausgehungert und durstig. Die Stadt schimmerte in der untergehenden Sonne und ich betrat als erstes die Gaststube, die sich „Verlorene Weide“ nannte.
Die Bedienung blickte mich gelangweilt an und forderte mich auf Platz zu nehmen. Die Auswahl war recht gross, da sich ausser mir niemand in der Verlorenen Weide befand. Die Tische wirkten bereits etwas schäbig und die Speisekarte zerfiel beinahe, als ich sie genauer betrachtete.
„Ehm, ich hätte gerne einen Kaffee und dazu das Tagesmenü“
„Ist aus“, erklang die unfreundliche Stimme der Bedienung.
„Also der Kaffee oder das Essen?“
„Das Essen, Kaffee könn‘ Sie haben.“ Damit tapste sie auch schon davon und liess mich einfach mit offenem Mund sitzen. Wie unfreundlich. Mein Magen knurrte zur Bestätigung, wenigstens würde es Kaffee geben.
Ich holte die klein gefaltete Landkarte aus meiner Jackentasche hervor und klappte sie auf, in der Zwischenzeit stellte mir die Bedienung auch meinen Kaffee hin. Ich hatte noch einen weiten Weg vor mir und beschloss für ein paar Tage Rast zu machen, Proviant zu beschaffen und mich erst danach wieder auf den Weg zu machen. Mittlerweile füllte sich die Gaststube und eine Gruppe junger Männer betrat das Lokal und setzte sich an die Bar.
„Ich sag’s euch der alte Willy ist total verrückt!“ Einer der Männer, seine Haare waren Kupferrot, schlug mit der Faust auf die Bar.
„Er behauptet doch tatsächlich, seine verstorbene Frau würde ihn noch jeden Tag besuchen. Und dies mit Hilfe eines Kompasses!“
Sofort horchte ich auf. War das möglich? Sprachen diese Kerle etwa über den Kompass!? Ich trank hastig meinen Kaffee aus und begab mich an die Bar. Möglichst unauffällig versuchte ich mit zu hören.
„So verscheucht er sich seine Kundschaft nur“, meinte ein blonder Typ in der Nähe.
„Mir kann das nur recht sein, sein Laden ist mir nicht geheuer“, der rothaarige Typ nahm einen Schluck von seinem Bier und dabei fiel sein Blick verwundert auf mich.
„Oh ein neues Gesicht“, er zeigte mir ein schiefes Lächeln „Wie heisst du denn?“
„Luisa, ich bin nur auf Durchreise. Von welchem Laden habt ihr gesprochen?“ Ich musste die Chance nutzen, wenn der goldene Kompass tatsächlich wieder aufgetaucht war, musste ich ihn haben!
„Freut mich Luisa, ich bin Derek, das sind Jack und Karl“, er zeigte auf seine beiden Kumpel „Wir sprachen über den Antiquitäten Laden, gleich hier die Strasse runter. Aber glaub mir, dort gibt es nichts was dich interessieren könnte. Der Alte hat nur Ramsch rumliegen.“
Nachdem ich noch eine zweite Tasse Kaffee ausgetrunken hatte, war ich nun auf dem Weg in das besagte Geschäft. Es war bereits dunkel geworden und ich hoffte, dass es nicht bereits geschlossen hatte. Doch ich sah schon von weitem, dass noch Licht brannte. An der Tür befand sich ein Schild auf dem in grossen Buchstaben „Willys Schätze“ stand. Ich betrat das Geschäft und setzte damit ein kleines Glöckchen, welches sich oberhalb des Türrahmens befand, in Bewegung. Obwohl das Licht brannte, war es ziemlich schummrig. Es gab grosse Regale, die allesamt vollbeladen waren, teilweise mit Dingen, die ich noch nie gesehen hatte. So gab es einen Hut mit einem grossen Propeller, der wenn ich mich nicht täuschte, langsam vor sich hin schnarchte. Auf einem grossen Tisch lag eine Porzellan Schatulle, ich hob gerade den Deckel, als ich ein Räuspern vernahm.
„Guten Tag Fräulein, sind Sie auf der Suche nach etwas bestimmten?“ Ein ältere Mann, mit Glatze und langem weissen Bart blickte mich freundlich aus seinen hellen Augen an.
„Ich… ich würde gerne diese Schatulle kaufen!“ Unglaublich! Unter seinem langen Bart, baumelte eine Kette, an der sich tatsächlich der „Goldene Kompass“ befand. Das Familienerbstück meiner Familie, ein mächtiger Gegenstand, der es schaffte Tote wieder in unsere Welt zu holen. Ich musste ihn haben! Doch aus Erfahrung wusste ich, das Menschen, die in den Bann des Kompasses gezogen wurden, nur schwer widerstehen konnten.
„Ein schöner Gegenstand, den sie sich da ausgesucht haben, Liebes.“ Damit griff er nach der Schatulle und nahm sie mit zur Kasse. Ich wusste, dass ich mächtig ärger kriegen würde, doch ich sah keine andere Lösung. Ich bezahlte meine Schatulle, blickte dem Besitzer in die Augen und sagte „Sie müssen mir den Kompass geben Willy. Ihre Frau findet so keine Ruhe.“ Der Schock war ihm deutlich in Gesicht geschrieben, ich nutzte die Chance, griff nach dem Kompass und riss an der Kette. Im selben Augenblick, rannte ich auch schon aus dem Laden. Der Kompass fühlte sich warm in meiner Hand an, doch mir blieb nicht lange Zeit, um mich über meinen Diebstahl zu freuen, denn ich hörte bereits die Türglocke. Ich blickte zurück und sah Willy wie er mit rotem Kopf los rannte.
Ich öffnete den Kompass, schloss die Augen und sprach leise „Felisstadt“, als mich auch schon ein Wirbelsturm mitten in den Kompass zog. Zum Glück, hatte Willy nicht herausgefunden wozu der Kompass alles fähig war.
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RAN AN DIE STIFTE,
Rückblick auf den Juli
Buchladen vs. Bibliothek [#WritingFriday] Week 27
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Hallo Elizzy,
spannende Geschichte; man möchte gerne wissen, was es mit diesem Kompass noch so alles auf sich haben mag!
Heute habe ich auch einen Beitrag zu diesem Thema geschrieben.
https://norbertschimmelpfennig.wordpress.com/2018/08/18/writingfriday-kw-32-der-waldladen/
Liebe Grüße Norbert
Hey Elizzy,
dein Text ist super spannend. Ich musste aufpassen, dass ich nicht zu schnell lese und Zeilen überspringe.
Grüße, Katharina
Hi Elizzy, was für eine tolle Idee für den Writing Prompt! Auch wenn du die Aufgabe ein bisschen anders interpretiert hast, schließlich wird ja Luisa nicht dafür verfolgt, was sie gekauft hat… ;D Trotzdem eine gelungene Geschichte! Anfangs dachte ich schon, es wären die Männer in der Bar, die sie für den Kompass verfolgen würden. Die Beschreibung von dem Ramschladen ist echt klasse, vor allem der schnarchende Hut! 😀 Das Einzige, was für mich nicht so richtig in das Fantasy-Setting passt, ist der Kaffee. Da würde ich ihr lieber Kräutertee, Met oder Bier zu trinken geben.
In meinem neusten WritingFriday wird es diesmal romantisch… ich hoffe es gefällt dir! 🙂 https://buecherbombe.wordpress.com/2018/08/11/writingfriday-ein-geheimnis-kommt-selten-allein/
Im wahrsten Sinne des Wortes eine fantastische Geschichte. Eine tolle Idee!
Liebe Grüße
Mark
Hi Elizzy,
du hast dich selbst übertroffen, ich finde den Text total atmosphärisch und unheimlich spannend!
Sehr spät, aber noch am Freitag, gibt es bei mir heute den Text zur Plastikflasche.
LG,
Daniela
Hallo Elizzy,
das könnte eine sehr spannende Fantasygeschichte werden! Ich hätte große Lust weiterzulesen! 🙂 Am Ende hat man der Geschichte angemerkt, dass dich das Thema gepackt hat. Flüssig und fesselnd schreibst du über Luisa und wie sie sich den Kompass nimmt.
Bei mir gib es heute eine etwas traurigen TEXT zu Luna.
GlG, monerl
Hallo Elizzy!
Da lese ich gerade deinen Text und dann kommt plötzlich ein Satz, den ich ebenso in meine Geschichte eingebaut hab: “ ein kleines Glöckchen, welches sich oberhalb des Türrahmens befand“, ich war gerade echt verwirrt, das Glöckchen hatte ich doch bei mir eingebaut, als ich den Text geschrieben hab 🙂 (Wohlgemerkt hab ich den Text schon vor ein paar Tagen geschrieben und nicht gerade eben und dir das wunderbare Türglöckchen geklaut, haha :-)) Da hatten wir wohl ziemlich die gleiche Atmosphäre vor Augen…
Hier kommst du zu meinem Beitrag: https://marillenbaererzaehlt.wordpress.com/2018/08/10/writing-friday-un-ami-est-long-a-trouver-et-si-prompt-a-perdre/
Viele Grüße
Der Marillenbär
Das finde ich ja grossartig 😀 werde mir deine Geschichte gleich noch durchlesen!
Hallo Elizzy,
was für eine spannende Geschichte! Ein Glück, dass der Kompass nun wieder in den Händen von jemanden ist, der mit ihm umzugehen weiß.
Ich habe mich heute für Lunas Geschichte entschieden – und daraus eine kleine, märchenhafte Erzählung gesponnen.
Liebe Grüße,
Anna
Liebe Anna, vielen Dank für deinen Kommentar, ich mache mich gleich auf dem Weg zu deinem Blog, bin gespannt auf die Geschichte <3
Hallo,
eine tolle Geschichte! Davon würde ich gerne mehr lesen. Gemein, das du sie an dieser Stelle enden lässt. 😉
Liebe Grüße
Diana von lese-welle.de
Danke <3
Hallo Liebes! ❤️
Wie schön, dass wir uns heut dieselbe Aifgabe ausgesucht haben 🙂 Bei mir gibt es auch eine Schatulle – aber keinen goldenen Kompass ? die Idee war wirklich toll und ich würde zu gern wissen, was diesee Kompass noch alles kann ☺️
Bald ist Wochenende! ❤️
Hallo Liebes <3 Dankeschön! Freut mich bist du wieder mit dabei, werde gleich vorbei schauen! Wünsche dir schon jetzt ein tolles Wochenende <3
Hallo Elizzy,
die Protagoinstin ist mir mit ihrer taughen Art unheimlich und sympathisch zugleich. Auch finde ich schöne Detailbeschreibungen wie „ein schiefes Lächeln“, da konnte ich mir richtig gut etwas vorstellen. Ein Tippfehler am Anfang: drei tätigen –> dreitägigen.
Viele Grüße
Sebastian
PS: Bei mir geht es heute um das Flaschen-Thema. .
Hallo Sebastian vielen Dank! Habe den Fehler noch korrigiert! Werde mir deine Geschichte gleich mal ansehen 😀